Hardt- und Schönbühlhof

Der Hardt- und Schönbühlhof ist ein in Baden-Württemberg einmaliger Ort. Mitten durch den Weiler, ja mitten durch Häuser, geht die Gemarkungsgrenze von Schwieberdingen und Markgröningen.
Der Anwalt
Alle 8 Jahre wählen alle volljährigen Einwohner des Ortes einen aus ihrer Mitte als "Anwalt". Dieser Anwalt, bis 1991 auf Lebenszeit gewählt, vertritt die Interessen des Ortes gegenüber den beiden Muttergemeinden.
Zur Geschichte
1760 wurde der Hardthof vom Leinenweber Johannes Schettler und seiner Frau Appolonia aus Schwieberdingen gegründet. Während in dieser Zeit viele Menschen nach Russland oder Amerika auswanderten, errichtete Johannes Schettler hier den Hardthof. Geschickt an der alten Handelsstraße im Tal gelegen, konnte er mit Vorspanndiensten zusätzlich Geld verdienen. Diese Straße ist ein Teilstück des uralten Weges, der seit vorgeschichtlicher Zeit den Rhein mit Neckar und Donau verband.
1773 baut Johann Friedrich Schwarz aus Heimerdingen auf der anderen Straßenseite den Schönhühlhof auf.
1797 wird das "Protokollbuch" angelegt, in dem Beschlüsse, Vereinbarungen und Probleme des Ortes von den "Anwälten" niedergeschrieben werden. Dieses Protokollbuch wird noch heute geführt und ist mittlerweile ein historisches Dokument der Geschichte.
Bis 1880 herschte ein reges Kommen und Gehen auf dem Hardt- und Schönbühlhof, so dass zwischen 1880 und 1900 zehn neue Hofstellen und zwischen 1900 und 1912 nochmals neun Höfe errichtet wurden.
1985 wurde das 225-jährige Bestehen des Ortes gefeiert
Die Einwohnerentwicklung des Hardt- und Schönbühlhofes
Jahr | Einwohner |
---|---|
1872 | 122 Einwohner |
1877 | 146 Einwohner |
1883 | 182 Einwohner |
1889 | 169 Einwohner |
1893 | 169 Einwohner |
1922 | 200 Einwohner |
1951 | 220 Einwohner |
1960 | 245 Einwohner |
1968 | 295 Einwohner |
2000 | 300 Einwohner |
Januar 2006 | 288 Einwohner |
Der Hardt- und Schönbühlhof im 21. Jahrhundert


